Der Bestand an historisch wertvollen Gebäuden ist in LN überaus bedeutsam: Insgesamt 28 Anwesen des Ortes stammen in ihrer Bausubstanz ganz oder in wesentlichen Teilen aus der Zeit zwischen 1500 und 1800. Vornehmlich handelt es sich dabei um quer- oder längsgeteilte Ernhäuser in Fachwerkbauweise, darunter die Häuser Holdinghauser Straße 35 („Hürschdersch“) aus dem Jahr 1660, Holdinghauser Straße 49 („Kluse“) aus der Zeit um 1750, Holdinghauser Straße 45 („Muhrn“) aus dem 17. Jahrhundert, Holdinghauser Straße 42 („Gewelersch“) aus dem 16. oder 17. Jahrhundert, Holdinghauser Straße 18 („Kolwe“) aus dem Jahr 1786 und Holdinghauser Straße 56 („Gisselersch“) aus dem Jahr 1797. Zwölf Häuser des Ortes datieren aus der Zeit zwischen 1800 und 1900 und weitere dreißig Häuser entstanden zwischen 1900 und 1945, darunter viele mit den für ihre Zeit typischen Gestaltungsmerkmalen, wie der Gasthof Kurth („Wirts“), Olper Straße 38, aus dem Jahr 1902 oder das Haus Olper Straße 24 („Schusdersch“) aus dem Jahr 1906.
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Hausensemble im alten Ortsteil | Die ehemalige Schule am "Fußfeld" |
Ergänzt wird das bauliche Ensemble des Ortes durch eine größere Zahl dörflicher Wirtschaftsgebäude. Dazu gehören Scheunen in Fachwerkbauweise, Werkstätten, ein an der Holdinghauser Straße in den Hang gebauter Keller aus dem Jahr 1742, aber auch die vormals landesherrschaftliche Mühle im Holzklautal. Letztere wurde 1496 erstmals erwähnt, der heute noch vorhandene Mühlenbau entstand 1782. Beachtenswert sind auch die erhalten gebliebenen dörflichen Gemeinschaftseinrichtungen, die vormalige Kapellenschule aus dem Jahr 1684, das im Jahr 1911 errichtete alte Spritzenhaus mit dem 1954 aufgesetzten Steigerturm und die 1928/29 erbaute ehemalige Volksschule.
Trotz einer umfangreichen Bautätigkeit während der vergangenen fünf Jahrzehnte ist das Dorfbild von Langenholdinghausen sowohl im alten Ortskern als auch in den jüngeren Ortsteilen geprägt von einer Bebauung mit Einfamilienhäusern mit traditionellen Satteldächern und einer vornehmlich dunklen Dacheindeckung. Somit hat zwar das Neue auf das Bestehende im Wesentlichen Rücksicht genommen, es haben allerdings auch einige Fehlentwicklungen stattgefunden. Mit der seit dem Jahr 2001 rechtskräftigen Gestaltungssatzung wird die historische Eigenart des Orts- und Straßenbildes von Langenholdinghausen nunmehr gewahrt und vor massiven Beeinträchtigungen geschützt. Die Einbindung neuer Bauobjekte in den vorhandenen Bestand konnte seit Inkrafttreten der Satzung an vielen Stellen realisiert werden.
Um die Pflege, die Instandsetzung und Rekonstruktion historisch bedeutsamer und ortsbildprägender Bauwerke und Einrichtungen sind die Bürger, aber auch verschiedene Vereine bemüht. Letzteren ist zu verdanken die Restaurierung und Pflege des Wasserrades und der dazugehörigen Anlage(zuletzt 2006), die Wiedernutzung des Glockenturmes an der ehem.Volksschule (1992), die grundlegende Renovierung des historischen Spritzenhauses (1999/2002), der Neubau des Backhauses am Zinnwald in direkter Anlehnung an historische Vorbilder (1998/99) u. a. m.
Die geplante Ausweisung neuer Bauflächen beschränkt sich auf zwei kleinere Bereiche im Anschluss an die vorhandene Bebauung. Sie ist dem Bedarf angemessen, forciert nicht den Landschaftsverbrauch und stellt keinen massiven Eingriff in ökologische Zusammenhänge dar.
In verschiedenen Fällen erfolgte die Umnutzung ehemals landw. genutzter Gebäude oder Gebäudeteile zu Wohnraum.