1.5 „Natur und Natürlichkeit im Dorf fördern …“ –Bepflanzungs- und Begrünungsmaßnahmen, Förderung des Obstanbaues und dorftypischer Gehölze

Um Natur und Natürlichkeit im Dorf zu fördern bemüht sich unser Arbeitskreis insbesondere um ...

Im einzelnen wurden von uns die folgenden Maßnahmen angeregt oder selbst ausgeführt:

Auf Antrag und unter Mithilfe des Arbeitskreises pflanzten Mitarbeiter der Stadt Siegen Anfang der 1990er Jahre vor der Turnhalle fünf Linden. Das Gebäude selbst wurde mit Blauregen und wildem Wein punktuell begrünt. Heute – rund 15 Jahre später – verbessern die Bäume maßgeblich das Ortsbild.



Die von Linden „umgrünte“ Turnhalle



Ebenfalls auf unseren Antrag hin ließ die Stadt Siegen die Mauer vor dem Haus von „Fejje“ in Trockenbauweise neu errichten.



Bau einer neuen Trockenmauer vor „Fejje“ Haus (1994)



Auf der brachliegenden Fläche des ehemals „Bachschen“ Grundstückes an der Holdinghauser Straße wurde im Sommer 1995 eine Sitzecke nebst Brunnen angelegt. Die Planung des Objekts durch das städtische Grünflächenamt wurde mit dem Arbeitskreis abgestimmt, die Ausführung oblag einem Bauunternehmen. An den Ausschachtungsarbeiten beteiligten sich auch die Mitglieder unserer Gruppe, welche die Anlage seit ihrer Fertigstellung auch pflegt. Im Frühjahr 2006 wurden auf den Bruchsteinmauern der Sitzecke anstelle der bisherigen Drahtgittersitze einfache Holzbänke ohne Lehne angebracht. Anstelle der wegen Staunässe abgestorbenen Linde pflanzte die Grünflächenabteilung der Stadt Siegen eine Esche in den Mittelpunkt der Anlage. Zuvor war durch einen Drainageanschluss an den alten Brunnen für eine Grundentwässerung der Baumgrube gesorgt worden. Auf der angrenzenden Grünfläche pflanzte der Arbeitskreis Dorferneuerung einen Apfelbaum.



Die Sitzecke bei „Hürschdersch“



Die Waschbetonmauer gegenüber dem Haus von „Stutte“ begrünten wir Ende der 1990er Jahre mit Efeu. In den Folgejahren wurde die Bepflanzung mehrfach ergänzt.


Begrünungsmaßnahmen an der Waschbetonmauer bei „Stutte“


Zur Ergänzung des Obstbaumbestandes im Dorf organisierte der Arbeitskreis Dorferneuerung und Dorfgeschichte erstmals im Herbst 1992 und dann nochmals im Frühjahr 2006 mit großem Erfolg die gemeinsame Bestellung junger, standortgerechter Obstbäume. Als Hilfeleistung wurden den Bürgerinnen und Bürgern bewährte Apfel-, Birnen- und Steinobstsorten zur Auswahl empfohlen. Zuletzt wurden am 25. März 2006 insgesamt 57 Bäume – davon etwa die Hälfte Hochstämme – sowie verschiedene Beerensträucher an die Interessenten im Ort ausgegeben. Kern- und Steinobstbäume pflanzten Mitglieder des Arbeitskreises auch neben das Backhaus am Zinnwald und an anderen öffentlich wirksamen Standorten.



Obstbäume helfen mit zur Verbesserung von Flora und Fauna, sie sind eine gute Bienenweide und bereichern das Ortsbild – Mitglieder unserer Gruppe pflanzen einen Apfelbaum am Backes




Kurse zum Obstbaumschnitt und zur Obstbaumpflege werden von unserem Arbeitskreis wiederholt angeboten.



Obstbaumpflege will gelernt sein – Obstbaumschnittkurs 2007



Bruchsteinmauern in Trocken oder Nassbauweise sind Lebensräume für Pflanzen und Tiere. Sie werden von unseren Mitgliedern neu angelegt oder behutsam instand gesetzt.







Trockenmauern sind Lebensräume für Tiere und Pflanzen




Instandsetzung der alten Bruchsteinmauer unterhalb der Turnhalle an der Holdinghauser Straße(Mai 2006)



Im April 2006 wurden die Wertstoffcontainer an der Holdinghauser Straße mittels einer davorgesetzten Hainbuchenhecke und einer seitlichen Bepflanzung mit Efeu eingegrünt. Ziel der Maßnahme war eine verbesserte Einbindung der Container in das Ortsbild. Vorausgegangen war eine erneute, intensive Diskussion über einen alternativen Standort für die Container außerhalb des historischen Ortskerns. Insbesondere mit Rücksicht auf ältere, nicht motorisierte Mitbürgerinnen und Mitbürger wurde damals entschieden, die Container vor Ort zu belassen.




Anfang Mai 2006 wurden am Ortseingang aus Richtung Niederholzklau acht Winterlinden gepflanzt. Jeweils zwei der Linden bilden ein Baumtor – zum Ortseingang hin wird der Abstand von einem Baumtor zum nächsten geringer. Die Bäume sollen den Ortseingang deutlicher markieren und durch die Entwicklung der Baumkronen eine optische Einengung des Lichtraumprofils bewirken. Erwartet wird von der Maßnahme ein Beitrag zur Geschwindigkeitsreduzierung der in den Ort einfahrenden Fahrzeuge. Die Maßnahme ist ein gutes Beispiel für die Zusammenarbeit zwischen der Verwaltung und ortsansässigen Bürgerinnen und Bürgern: Angeregt wurde die Maßnahme durch den Arbeitskreis Dorferneuerung und Dorfgeschichte, die Planung erfolgte durch die Stadt Siegen in Absprache mit dem Arbeitskreis, letzterer holte auch die Zustimmung der von der Pflanzung betroffenen Anlieger ein. Die Pflanzung der Linden erfolgte durch Mitarbeiter der Grünflächenabteilung der Stadt Siegen.



Am Ortseingang aus Richtung Niederholzklau entsteht ein Baumtor aus insgesamt acht Linden – zunächst aber müssen die Bäume noch wachsen.



Ebenfalls Anfang Mai 2006 legte die Grünflächenabteilung der Stadt Siegen an der Straße „Am Altenberg“ und der davon abzweigenden „Iderbachstraße“ hangseitig eine Baumreihe an. In Absprache mit dem Arbeitskreis Dorferneuerung wurden hier 11 Winterlinden gepflanzt.


Entlang des Wander- und Wirtschaftsweges unterhalb des „Eibel“ wurde im Herbst 2006 talseitig eine Baumreihe angepflanzt werden. Der Weg verbindet die Siegener Ortsteile Birlenbach und Langenholdinghausen. Weitere Anpflanzungen erfolgten am Weg von „Zenn“ Haus aus in Richtung „Eulenbruch“ und entlang des Weges vom Backes in Richtung Meiswinkel. Die Zahl der neuen Bäume beträgt insgesamt 46. Als Baumart wurde der Feldahorn gewählt, der als einer der ökologisch wertvollsten Baumarten gilt. Die Absprachen mit den Grundeigentümern übernahm der Arbeitskreises Dorferneuerung, die Pflanzung wurde von Mitarbeitern des Grünflächenamtes vorgenommen.

Der jetzt talseitig von Feldahornbäumen gesäumte Weg am „Eibel“



Seit dem Frühjahr 2010 ergänzen insgesamt 11 Bäume den Grünbestand entlang der Holdinghauser Straße. Im alten Ortskern gegenüber den Häusern von „Stutte“ und „Möllersch“ wurden sechs Eschen und zwei Pflaumenbäume und am Ortsausgang in Richtung Meiswinkel drei Feldahorn gepflanzt. Die Absprachen mit den Grundeigentümern übernahm auch hier der Arbeitskreises Dorferneuerung, die Pflanzung selbst führten Mitarbeiter des städtischen Grünflächenamtes aus. „Nachwuchs“ erhielt auch die ökologisch wertvolle Hecke um den Pausenhof der ehemaligen Schule am „Fußfeld“. Mit gut 40 jungen Weißdornpflanzen wurde hier eine schon seit längerer Zeit bestehende Lücke geschlossen.
Am Ortseingang aus Richtung Meiswinkel …




… und im alten Ortskern ergänzen insgesamt elf Bäume den Grünbestand




Helfer vom Arbeitskreis beim „Lückenschluss“ in der Weißdornhecke um den Pausenhof der ehemaligen Schule



Um das Interesse am Garten und der Gartenarbeit zu fördern, veranstaltete der Arbeitskreis Dorferneuerung und Dorfgeschichte am 25. Juni 2006 und am 28. Juni 2009 einen „Tag des offenen Gartens“. Für den Arbeitskreis und die beteiligten Gartenbesitzer waren diese Veranstaltungen ein großer Erfolg: An beiden Tagen besuchten jeweils mehrere hundert Menschen aus dem Dorf sowie aus der engeren und weiteren Umgebung die 17 (2006) bzw. 18 (2009) zur Besichtigung freigegebenen Gärten und Anlagen an der Holdinghauser Straße, der Olper Straße, der Holzklaustraße, der Birlenbacher Straße, am Fußfeld, am Weidekamp und am Kirberg. Begeistert zeigen sich die Gartenbesitzer vom Interesse und der Freundlichkeit der Besucher – umgekehrt loben die Gäste die Gastfreundschaft in „Hollekusse“.










Zum „Tag des offenen Gartens“ zog es Besucher von nah und fern nach „Hollekusse“



Mit der Unterhaltung von Nutz- , Zier und Bauerngärten, naturnah angelegten Teichen, mit der Verwendung natürlicher Materialien in der Gartengestaltung oder der Schaffung von Nisthilfen für Insekten sind unsere Mitglieder bemüht, Flora und Fauna zu bereichern und das Ortsbild zu verschönern.












Ob klein oder groß, ob Nutz- oder Ziergarten - jeder Garten ist wertvoll




Preisgünstig und natürlich – ein geflochtener Zaun





Leicht herzustellen – Nisthilfen für Insekten




Gegenüber dem Haus von „Kolwe“ an der Holdinghauser
Straße wurden im Frühjahr 2006 mehrere ortsfremde
Koniferen an einer Böschung entfernt und das Gesamtbild
der Böschung mit ihrem naturnahen Gehölzbestand aufgewertet.



Sorgen bereitet die Ausbreitung der
Herkulesstaude an mehreren Stellen
in der dörflichen Flur. Geeignete
Maßnahmen zum Zurückdrängen der
für Menschen durchaus gefährlichen
Pflanze werden vom Arbeitskreis
Dorferneuerung mit den
Umweltbehörden abgesprochen und
durchgeführt werden.


Kinder und Jugendliche für die Natur zu interessieren und sie mit der Tier- und Pflanzenwelt vertraut machen – unserem Arbeitskreis ist dies ein wichtiges Anliegen. Am 9. Februar 2008 trafen sich in "Schusdersch"-Scheune 20 Kinder des Dorfes, um unter fachkundiger Anleitung Nistkästen für Vögel zu bauen. Ganz allein von Kinderhand - oder unterstützt von einem Erwachsenen - entstanden insgesamt 25 Nistkästen. Rechtzeitig vor Beginn der Brutzeit wurden die Nistkästen von den jungen Helfern in Gärten, in Obstwiesen oder am Waldrand aufgehängt. Im Jahr darauf, am 18. April 2009, bauten 16 Mädchen und Jungen unterstützt von ihren Eltern oder Helfern vom Arbeitskreis 18 Hotels für Wildbienen. Vom Arbeitskreis Dorferneuerung und Dorfgeschichte waren beide Aktionen geplant und das Baumaterial vorbereitet worden.

Mit Fleiß und Ausdauer sind die jungen Naturfreunde bei der Sache – ob beim Bau von Nistkästen für Vögel …




… oder beim Bau eines „Hotels“ für Wildbienen




Am 20. Mai 2010 folgten mehr als 40 Mädchen und Jungen einer Einladung des Arbeitskreises Dorferneuerung und Dorfgeschichte zu einer Walderkundung und zum Besuch der „rollenden Waldschule“, einem mit viel Anschauungsmaterial ausgestatteten Wagen der Kreisjägerschaft Siegerland-Wittgenstein. In der „rollenden Waldschule“ ging es vornehmlich um die Bestimmung der zahlreichen Wildtiere, um ihre Lebensgewohnheiten, um ihre Nahrungsquellen und um die Möglichkeiten, sie zu schützen. Während der Walderkundung wurden die Kinder vertraut mit den Merkmalen der Baumarten, Fundstücke wie Früchte, Federn oder Losung wurden besprochen, der Ameisenhaufen einer genauen Betrachtung unterzogen und Sinn und Zweck des „Hochsitzes“ oder der Wildfutterstelle anschaulich erläutert.

Aufmerksame Schüler in der „rollenden Waldschule“




Bei der Walderkundung gibt es auf Schritt und Tritt Neues zu entdecken

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